Overnighter Teil 1: Ich packe das

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Fahrrad bepacken, losradeln und über Nacht wegbleiben – das nennt man gemeinhin Overnighter und ist das, was Maren von Ichhasselaufen und ich für Pfingstsonntag geplant haben. Was muss ich dafür alles einpacken? Und wohin? In der Overnighter-Bibel von Gunnar Fehlau lese ich "Die Ausrüstung für den Mikroabenteuer-Einstieg wird hoffnungslos überschätzt." Das erleichtert mich enorm. "Pack ein, was du hast! Schlendere durch Küche und Keller und suche zusammen, was du für wichtig und geeignet hältst." Ich schlendere also ein bisschen durch verschiedene Räume und finde eine ansehnliche Anzahl alter, outdoortauglicher Gegenstände.

  • 1 Zweipersonenzelt
  • 1 Dreipersonenzelt
  • 3 Schlafsäcke
  • 2 Kocher
  • 2 Isomatten
  • 1 Hängematte
  • 1 Wasserkanister (faltbar)
  • 1 Spork
  • 2 Hüttenschlafsäcke
  • viele rote Ortlieb-Produkte



Theoretisch alles sehr nützlich, doch praktisch passt selbst das kleinere Zelt nicht auf oder an mein Fahrrad. Bei den Isomatten habe ich die Wahl zwischen Zwei-Meter-lang oder Wassereimer-Format. Die Schlafsäcke bieten die Variante normal, groß und Bierfass. Needless to say dass das Bierfass für mich der einzig in Frage kommende Schlafsack ist.

Der Niemals-frieren-Schlafsack. 

Ich kaufe vier Dinge: 

  • Satteltasche
  • Oberrohrtasche
  • Gepäckträger zum Dranschrauben
  • eine Isomatte, die erfahrene Bikepacker empfehlen

Da C. und ich unsere Urlaube am liebsten auf den Rädern verbringen, scheinen mir diese Maßnahmen gerechtfertigt. Doch leider bringt mich mein Gear-Bestellwahn nicht weiter. Die Isomatte habe ich versehentlich in Kindergröße bestellt, und für den Gepäckträger sind die Adapter für meine Fahrradtaschen im Moment nicht erhältlich. 

Noch einen Tag
Ich leihe eine weniger voluminöse Isomatte von Freunden. Ich beschließe, ohne Zelt zu fahren. Der Gepäckträger ruht noch in der Schachtel. Ich habe Proviant besorgt. 

Ich setze Prioritäten.

C. fummelt fluchend den Gepäckträger an Quentins Gabel. Hält Bombe und könnte schlimmer aussehen. Mein Schlafsackmonster zurre ich mit professionellen kleinen Spanngurten aus C.s unerschöpflichem Vorrat an Dingen daran fest. Die Oberrohrtasche nimmt meinen Proviant auf, den ich um Müsli ergänzt habe. Die Lenkertasche trägt Licht und Werkzeug. Die tolle neue Satteltasche, die einen herausnehmbaren Packsack featured, fasst Long Johns, Softshelljacke, Mütze und ein Longsleeve gegen Kälte bei abendlichem Chillen, sowie mein Schlafshirt, Kulturbeutel, Erste-Hilfe-Set und meine Lauf-Stirnlampe. Vorne fährt der Radflamingo mit und hinten hake ich meine coole Schicke Mütze/Tom Ritchey-Tasse an, die ich bei der Schotter-Kies-und-Moos-Tombola im vergangenen Jahr gewonnen habe. 

Alles dran, alle drauf.

Mist. Die Isomatte. Die Variante, die ich neu bestellt habe, hätte perfekt noch in die Satteltasche hineingepasst. Und das weniger fette Modell meiner Freunde eignet sich höchstens dafür, es noch in den Rucksack auszulagern. Das möchte ich wirklich vermeiden. Schließlich hat C. die zündende und praktikable Idee, seine 25 Jahre alte und zirka genauso viel Meter lange Therm-a-rest über den Monsterschlafsack zu schnallen. Ich bin startklar!

Logenplatz für den Radflamingo.

P.S. 
Haben wir uns nachts gefürchtet? Was hat es mit der Raschel-Skala auf sich? Wie kalt war es und stimmt es, dass in der Sonsbecker Schweiz ein Ufo gelandet ist und wir unseren Overnighter-Abenddrink tatsächlich stylish an einer Bar eingenommen haben? Stay tuned for Teil 2 und hört auf jeden Fall in Marens Podcast rein! O-Töne from on the road!