Überwintern mit den Radflamingos. Teil 2: Die Gruppenausfahrt.

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In unserer tollen neuen Blogserie "Überwintern mit den Radflamingos" habe ich dann direkt mal ausprobiert, wie es ist, mit einer großen Gruppe dem Herbstwetter zu trotzen. Am Sonntag startete die Schicke Mütze ihre Winterausfahrt-Serie mit dem hübschen Namen Winterschlampenparade über niederrheinische Wirtschaftswege. Eine super Idee eigentlich, sich gemeinsam durch die dunkle, kalte Jahreszeit zu retten. Die Idee ist "Gute Laune bei schlechtem Wetter!".

Immer sonntags um 11 Uhr treffen sich die Winterschlampen an den Rheinterrassen am Josef-Beuys-Ufer in Düsseldorf. Manchmal gibt es wohl besondere Highlights. Heute eine Suppe im Anschluss.

Bestimmt gibt es solche Winterausfahrten auch in anderen Regionen. Schreibt sehr gerne eure Tipps und Ideen in die Kommentare!

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Nun notiere ich noch schnell meine erste Fahrt in der Winterschlampenparade und möchte als allererstes und in ewiger Dankbarkeit einem tapferen Menschen danken, dessen Namen ich nicht buchstabieren kann, aber er erklärte die Aussprache mit dem Fechterwort "En garde!".

Er hat mir ein paar ziemlich schlaue Prinzipien zum Dranbleiben im Wind bei Gruppenfahren erklärt – die mir wirklich ganz und gar nicht klar waren – und zwar während er mich, abgeschlagen vom Wind ungefähr 500 Meter hinter dem Peloton wieder aufsammelte und mich nach vorne gefahren hat. Mit Schieben. Ich gebe es ungern zu. Knirsch.

1. Wind von vorne
Es ist eine schlaue Idee, sich direkt vorne, so in der dritten oder vierten Reihe, am besten hinter jemandem, der sehr ruhig und gleichmäßig fährt, einzusortieren und so den Windschatten von vorne und von hinten zu genießen.

2. Wind von der Seite
Je nach Windlage, kann es sinnvoll sein, sich seitlich hinter jemandem vor dem Wind zu verstecken und sich immer dahin zu wuseln, wo der Wind nicht ist.

3. Wind in der Kurve
Erfahrene Radfahrer schalten ganz ohne darüber nachzudenken vor der Kurve runter. So bleiben sie müheloser in der kraftsparenden Position im Windschatten

4. Wind von hinten
Freuen!

Was mir auffällt: Wahrscheinlich muss ich mich doch trauen, näher an das Rad vor mir heranzufahren. Das ist eine große Hemmschwelle für mich, aber anscheinend die einzige Möglichkeit, nicht vom Feld abzureißen.

Diese unruhigen 75 Kilometer habe ich unglaublicherweise am Ende doch geschafft, ohne mich entmutigt in einen Graben zu werfen. Ich erspare euch auch die Formtief-Ausreden an dieser Stelle (ehrlich gesagt sammele ich sie für einen späteren Eintrag). Aber D. hat mich auch ordentlich motiviert. Am Ende gab es eine unglaublich leckere Kürbissuppe in der Mütze. Und ein Ticket für den RE zurück nach Duisburg.

P.S. Tiersichtungen
- Ziemlich viele Windhunde.